Scrolle durch dieses Coop-Prospekt, welches von 21.1.2020 bis 27.1.2020 gültig ist, um die neuesten Angebote zu entdecken. Auf den 104-Seiten der aktuellen Wochenanzeige findest du die besten Waren aus der Kategorie Supermärkte. Wenn du bei deinem nächsten Coop-Einkauf Geld sparen möchtest, vergiss nicht das gesamte Flugblatt von Seite 1 bis Seite 104 durchzuschauen. Wenn du klug einkaufen gehst und bei deinem nächsten Coop-Einkauf Geld sparen möchtest, verpasse nicht das aktuellste Prospekt mit erstaunlichen Preisen und unglaublichen Rabatten. Komme einfach jeden Tag zu Rabatt Kompass zurück um sicherzustellen, dass du all die großartigen Angebote deiner Lieblingshändler nicht verpasst.
FOTOS HEINER H. SCHMIT T
SCHLUSSPUNKT
SCHREIBER VS. SCHNEIDER
Eingespannt
SCHREIBER: Vielleicht merkt man erst
beim Insbett
Insbettgehen,
gehen, dass die Zeit nicht
schläft
schläft.. Ich blicke auf mein Nachtkästchen, es quillt über. Je älter ich werde,
umso mehr Material benötige ich für meinen Schlaf.
Ich gönne mir mein übliches Prozedere:
Füsse eincremen, Salzwassernasenspray in
Griffweite,
Griff
weite, Oropax bereit legen und neuerdings auch noch etwas, das ich wirklich
hätte:
lieber nicht gewollt hätt
e: eine Zahnspange.
Durchsichtig, zum Glück.
Ich habe nachts einfach zu viel Biss. Und
damit meine Zähne nicht von mir selbst wegrationalisiert werden, schone ich sie mit
dieser Spange. War die Idee meines Zahnarztes. Eine Investition. Durchsichtige Hightech-Teile, die ich über mein Gebiss klicke.
Unsicht-, aber
spürbar. Ich lisple
und denke an
Martina Hingis,
die mit Gebissdrähten Grand
Slams gewann.
Schneider habe ich davon erzählt, aber es hat ihn nicht sonderlich interessiert. Nun liegen wir im Bett und lesen, bevor
der Tag Gute Nacht sagt.
Da beugt sich Schneider zu mir herüber, raunt: «Schlaf gut,
Liebste, war ein schöner Tag», und will mich küssen. Was
grundsätzlich schön ist, bloss grad suboptimal. Denn
mit der Spange kann ich weder reden noch Tennis spielen
und schon gar nicht küssen.
«Ich habe nachts
einfach zu viel Biss!»
SCHNEIDER: Während ich, um ins Bett zu ge-
hen, einfach unter die Decke krieche, ist das
gleiche Unterfangen bei Schreiber viel interessanter. Ich tue jeweils so, als würde ich
nichts davon mitbekommen, denn ich habe
mich daran gewöhnt, dass sie statt Seidenwäsche Wollsocken montiert, statt selig
seufzend zu mir herüberzuschauen, geräuschvoll Salzwasser in der Nase hochzieht
oder auf dem Rücken liegend die Beine an
die Decke streckt und ihre Füsse dick
eincremt.
Diese Prozedur entwickelte Schreiber im
Lauf der Jahre – und nun scheint etwas
Neues dazuzukommen. Etwas, das irritiert:
ein Klicken. So, als würde man einen Plastikdeckel auf eine Dose pressen. Ich gucke
diskret hinüber. Sie presst die Lippen
aufeinander.
«Alles gut?», frage
ich.
Sie nickt.
Ich klappe mein
Buch zu, das zufälligerweise den Titel
Kuss trägt, ein Roman, bei dem es um Liebe geht und Küsse,
die man verschenken möchte. Das wäre auch jetzt der
Plan, ein Gutenachtkuss auf die Lippen kurz vorm Lichterlöschen. Da fällt es mir ein! Sie trägt neu eine Nachtspange.
«Zeig mal», sage ich. Sie grinst, ich sehe Plastik, spitze die
Lippen, sie dreht den Kopf, ich küsse ihre Wange.
Hoppla! Werden wir nun Bruder und Schwester?
«Was ist das nur
für ein Klicken?»
Mehr von Schreiber und Schneider, Daten von Lesungen:
www.schreiber-schneider.ch
DIE LADENHÜTER
102
Coopzeitung Nr. 4 vom 21. Januar 2020